Indigene Konflikte in Peru: tödliche Auseinandersetzung um Abholzung, Forderungen nach Maßnahmen
BerlinErhöhte Spannungen zwischen indigenen Stämmen und Holzfällern in Peru - Rechtegruppen fordern dringendes Eingreifen der Regierung. Zwei Holzfäller kamen ums Leben. Laut AIDESEP und anderen Organisationen hat die peruanische Regierung nicht ausreichend Schritte unternommen, um die Gewalt zu verhindern und die Anliegen der Stämme zu schützen.
FENAMAD, eine lokale Gruppe für indigene Rechte, berichtete, dass sich der jüngste Vorfall nur 25 Kilometer von einem weiteren gewaltsamen Zusammenstoß im Juli ereignete. Der Mashco Piro-Stamm hat sich offen gegen das Eindringen in ihre traditionellen Gebiete ausgesprochen, was zu mehreren gewalttätigen Konflikten geführt hat. Trotz zahlreicher Warnungen hat die Regierung bisher keine entschlossenen Maßnahmen ergriffen, um diese Gefahren zu mindern.
Cesar Ipenza, ein Umweltanwalt im Amazonasgebiet, beschreibt die Lage als äußerst angespannt. Er weist darauf hin, dass vermehrte Landwirtschaft und Abholzung immer mehr in indigene Gebiete vordringen und dadurch Konflikte verschärfen. Die Situation hat sich weiter verschlechtert, da Peru vor kurzem die Vorschriften zur Abholzung gelockert hat – Kritiker sprechen von dem „Anti-Wald-Gesetz“. Dieses Gesetz hat zu einer verstärkten Abholzung zur landwirtschaftlichen Nutzung geführt und erleichtert illegale Holzernte und Bergbau.
Der Forest Stewardship Council (FSC) hat das Nachhaltigkeitszertifikat eines Holzunternehmens ausgesetzt, das beschuldigt wird, indigene Gebiete besetzt zu haben. Diese Entscheidung folgt auf anhaltende Beschwerden von Menschenrechtsgruppen und Aktivisten, die der Meinung sind, dass solche Zertifikate Unternehmen ermöglichen, ohne Konsequenzen zu handeln. Julia Urrunaga, Leiterin des Peru-Programms bei der Environmental Investigation Agency, betonte, es sei unvernünftig, Zertifikate für Unternehmen zu behalten, die Menschen- und Indigenenrechte verletzen.
Wachsende Konflikte in Peru: Regierung unter Druck
- Inadäquate Reaktion der peruanischen Regierung auf die Anliegen und die Gewalt gegenüber Indigenen
- Verschärfte Spannungen durch Ausweitung der Holzfällarbeiten auf angestammtem Land
- Lockerung der Abholzungsregeln führt zu mehr Konflikten
- Aussetzung der FSC-Zertifizierung für Holzpraktiken auf indigenem Land
- Forderungen von Aktivisten nach mehr Verantwortung und sofortigem Eingreifen der Regierung
Das peruanische Kulturministerium ist für den Schutz der indigenen Völker verantwortlich, steht jedoch in der Kritik, nicht genügend zu tun. Die Untätigkeit hat indigene Stämme verwundbar gemacht und Konflikte verschärft. Zwar gibt es einige Maßnahmen, wie den Einsatz eines Hubschraubers, doch diese reichen bei weitem nicht aus.
Indigene Völker, insbesondere jene, die in Isolation leben möchten, sind durch nahegelegene Entwicklungsaktivitäten bedroht. Der Stamm der Mashco Piro wurde von ihrem Land vertrieben. Das fehlende Eingreifen der Regierung verschärft die Lage dieser Stämme und führt zu vermehrter Gewalt und Problemen, was die gesamte Region destabilisieren kann.
Die peruanische Regierung muss dringend ihre Politik ändern, indem sie Gesetze gegen illegale Abholzung und Bergbau strenger durchsetzt und den Schutz indigener Gebiete effektiv verbessert. Diese Maßnahmen sind entscheidend für die Sicherheit der indigenen Völker und der Arbeiter in diesen Industrien.
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