Modi besucht die Ukraine nach Moskau: ein diplomatischer Spagat?
BerlinIndiens Premierminister Narendra Modi wird diese Woche in der Ukraine erwartet, nach seiner jüngsten Reise nach Moskau. Experten vermuten, dass dieser Besuch die Kritik an seiner Moskaureise ausräumen soll, die zeitgleich mit einem NATO-Treffen in Washington stattfand. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte scharfe Kritik an Modis Besuch in Moskau, da er genau zu dem Zeitpunkt stattfand, als russische Raketenangriffe ein Krankenhaus in der Ukraine trafen.
Während seiner Reise nach Moskau sah sich Modi wegen seiner freundschaftlichen Haltung gegenüber Wladimir Putin erheblichen Kritiken ausgesetzt. Obwohl er Angriffe auf unschuldige Menschen verurteilte, erwähnte er die jüngsten Raketenangriffe nicht. Dies hat einige dazu veranlasst zu denken, dass der Ukraine-Besuch Indiens Versuch ist, seine Außenpolitik auszugleichen.
Indien und Russland: Eine lange Geschichte militärischer und wirtschaftlicher Zusammenarbeit
Indien verbindet eine lange Geschichte mit Russland, die in den Kalten Krieg zurückreicht. Russland war ein bedeutender Lieferant von militärischer Ausrüstung und Öl für Indien.
- 60 % der indischen Militärsysteme stammen aus Russland.
- Über 40 % der indischen Ölimporte kommen aus Russland.
- Der bilaterale Handel erreichte im Finanzjahr 2023-24 fast 65 Milliarden Dollar.
Indien und der Russland-Ukraine-Konflikt: Indiens neutrale Haltung
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Indien hat sich im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine für keine Seite entschieden. Es fordert beide Nationen auf, Gespräche zu führen und ihre Probleme friedlich zu lösen. Diese neutrale Position ist bedeutend, da Indien gute Beziehungen sowohl zu westlichen Ländern als auch zu Russland pflegen möchte. Obwohl die USA und ihre Verbündeten Indien gedrängt haben, Russlands Handlungen zu verurteilen, bleibt Indien neutral.
Modis Besuch in der Ukraine soll verdeutlichen, dass sich Indien nicht nur mit Russland verbündet. Es unterstreicht Indiens unabhängige Haltung und sein Bestreben, weltweit gute Beziehungen zu pflegen.
Modis Besuch könnte die Beziehungen zu westlichen Ländern verbessern, die seine Nähe zu Russland kritisiert haben. Dennoch wird dieser Besuch in der Ukraine voraussichtlich nichts an Indiens starken Verbindungen zu Russland ändern. Indien ist auf Russland in den Bereichen Handel und Verteidigung angewiesen, daher geht es bei diesem Besuch mehr darum, ein diplomatisches Gleichgewicht zu wahren, als sich von Russland zu distanzieren.
Indien verweigert sich der Unterstützung eines spezifischen Friedensplans im Konflikt und betont stattdessen, die Lage nicht weiter zu verschärfen. Diese vorsichtige Haltung ermöglicht es Indien, flexibel zu bleiben und gute Beziehungen zu den wichtigsten Weltmächten aufrechtzuerhalten.
Der Kreml wird Modis Besuch in der Ukraine genau beobachten, jedoch voraussichtlich nicht beunruhigt sein, solange er keine Aussagen gegen Russland macht. Indien bevorzugt üblicherweise Gespräche und ergreift keine Partei, mit dem Ziel, eine ausgewogene Weltordnung zu fördern.
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